Meditation in Bewegung

 

Das Wort Meditation kommt aus dem lateinischen. Meditatio bedeutet Nachdenken.

 

Das Brockhaus-Lexikon definiert Meditation als “durch entsprechende Übungen bewirkte oder angestrebte geistige Sammlung. Sie soll, von körperlicher Entspannung und Haltung unterstützt, den Menschen zu seinem eigenen innersten Grund führen.”

 

In der Meditation gibt es verschiedene Techniken, die wie folgt in Gruppen zusammengefasst werden können (Quelle Lexikon der Psychologie auf Spektrum.de):

 

1) Sammlung und Versenkung:
Das verbindende Ziel dieser Techniken ist die Lösung aus der Umwelt, um Abstand zu äußeren Reizen zu gewinnen und das Bewußtsein von Gedanken, Bildern und Gefühlen zu leeren. Dies kann erreicht werden, indem sein Gewahrsein auf einen optischen (Bild, Mandala) oder akustischen Reiz (Mantra) oder auf Körperempfindungen (Autogenes Training, meditatives Gehen, Tai Chi Chuan) fokussiert. Meditative Techniken werden bei therapeutischen Verfahren gezielt eingesetzt (z.B. katathymes Bilderleben, Focusing). 

2) Objektbezogene Meditationen:

arbeiten mit der Fokussierung auf einen Gegenstand oder ein Thema. Dazu zählen Mantrameditationen, aber auch die Sterbemeditation. Weitere Formen der objektbezogenen Techniken sind alle körperorientierten Verfahren. 

3) Objektlose Meditation haben als Ziel die "bildlose Schau", das "Weder Wahrnehmen, noch Nicht Wahrnehmen", das Erkennen der "Leere". Erreicht werden soll ein Grundgefühl der Ruhe, Stille, Gelassenheit und Klarheit. 

 

Körperhaltung bei der Meditation

 

Je nach Technik werden bei der Meditation unterschiedliche Körperhaltungen eingesetzt.

 

Weit verbreitet ist es in einer sitzenden Haltung zu Meditieren. Hierbei gibt es sowohl die klassische Haltung auf einem Sitz mit Lehne und dann zunehmend schwerer werdend: Auf dem Hocker, auf einer Meditationsbank, auf einem Kissen oder zu ebener Erde.

 

Der sogenannte Lotussitz ist hierbei eine besondere Art die Füße im Schneidersitz zu kreuzen und beide Fußsohlen richtig Decke zeigen zu lassen. Vorteil dieser Sitzhaltung auf ebener Erde ist, dass ein Umkippen des Meditierenden verhindert wird, da der Sitz stabilisierend wirkt.

 

Die Meditation in Bewegung bedeutet, dass sich der Meditierende bewegt und klar vorgegebene Bewegungen ausführt.

 

Zur Definition einer Meditation gehört, dass der Geist mit einem klaren Gedanken befasst ist.

 

Bei der Gehmeditation kann das beispielsweise die bewusste Wahrnehmung des Gehvorgangs sein. 

 

Beim Tai Chi Chuan (aus China: Schattenboxen) ist der klare Fokus auf einen Schattenkampf, so dass der klare Gedanke trainiert wird. Teilweise werden hierzu auch Gegenstände, wie beispielsweise Schwert, Fächer oder ähnliches eingesetzt.

 

Doch auch bei der reinen Standmeditation oder der sanfteren Arbeit mit der Lebensenergie (chinesisch Qigong) kommt es auf den Geist an, damit die Wirkung einer Meditation sich entfalten kann. 

 

Der Trainer setzt Metaphern (Bilder) ein, damit der Meditierende seinen Geist darauf ausrichten kann.  Beispielsweise wird ein virtueller Ball gehalten, der seine Größe oder Farbe verändert. 

 

Der Meditierende ist mit seinem Gedanken ganz bei dem Objekt seiner Meditation und findet so zu einer angenehmen mentalen Ruhe.

 

Wer regelmässig meditiert, erfährt eine Verbesserung seiner Körperwahrnehmung, erhöht seine Konzentrationsfähigkeit und steigert insgesamt sein Wohlbefinden. 

 

Im chinesischen wird es Yangsheng genannt, was mit Lebenspflege übersetzt werden kann. Sein Leben pflegen indem an einem ausgeglichen und ruhigen Geist gearbeitet wird.

 

Die Fähigkeit in Ruhe die Dinge - das Leben - auf sich wirken zu lassen und in Gelassenheit zu reagieren sind Fähigkeiten, die für uns Menschen von zentraler Notwendigkeit sind, wenn wir friedvoll miteinander leben wollen.

 

Die Meditation ist hierbei ein wundervoller Ansatz und bei den bewegten Varianten des Tai Chi Chuan und Qigong ergibt sich die Möglichkeit alleine oder in der Gruppe zu üben.

 

Eine weitere Möglichkeit ist es einfach dem Atem zu folgen und sich mit einer Atemmeditation auf den Weg zu machen. Ein schönes Beispiel für diese Art der Meditation ist unten zu finden.

 

Jan Leminsky

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